Eine Gruppe von 7 Frauen sitzt auf einer Matte auf dem Boden. Sie bäugen sich über Notizhefte und Geldscheine.

Vier Jahre YAWOSE-Projekt: Besuch in den ehe­ma­ligen Projektgebieten

Das YAWOSE-Projekt richtet sich an Frauen und Jugend­liche, die in länd­lichen Gebieten leben. Eines der Pro­jekt­ziele ist es, die wirt­schaft­liche Lage der Teil­neh­menden nach­haltig zu ver­bessern. Um dies zu erreichen, finden Schu­lungen zu ein­kom­mens­schaf­fenden Maß­nahmen wie Imkerei und Hüh­ner­zucht statt. Die Gruppe der aktiv Teil­neh­menden wech­selte in den ver­gan­genen Jahren regel­mäßig, sodass Men­schen in ver­schie­denen Dörfern von YAWOSE pro­fi­tieren konnten.

Die Mit­ar­bei­tenden der Orga­ni­sation SPRODETA, die dieses Projekt in Malawi umsetzen, haben alle ehe­ma­ligen Pro­jekt­ge­biete besucht und berichten von vielen positive Entwicklungen:

Auf­forstung

Im Rahmen des YAWOSE-Pro­jekts wurden in den ver­gan­genen Jahren über 60.000 Bäume gepflanzt. Die Teil­neh­menden lernten wie sie Baum­schulen anlegen und Baum­setz­linge pflanzen und pflegen können. Außerdem wurde the­ma­ti­siert wie wichtig Auf­forstung in Zeiten des Kli­ma­wandels ist. Beim Besuch der ehe­ma­ligen Pro­jekt­ge­biete konnte man sehen, dass die Bäume gut gepflegt werden. Besonders erfreulich ist, dass durch die Baum­schulen auch wei­terhin Bäume gepflanzt werden.

Nahaufnahme von kleinen Baumsetzlingen, die dicht beieinander stehen
Baum­schule eines Projektteilnehmenden

Bie­nen­zucht

Die Bie­nen­zucht ist eine wichtige ein­kom­mens­schaf­fende Akti­vität für die Gemein­de­mit­glieder in Kathete, Kadete und Khokoma geworden. Beim Besuch der Dörfer wurde fest­ge­stellt, dass die Zahl der Bie­nen­stöcke dort zuge­nommen hat. Auch Gemein­de­mit­glieder, die kein direkter Teil des YAWOSE-Pro­jects waren, haben inzwi­schen mit der Imkerei begonnen. Mama Rose Jembe, die stell­ver­tre­tende Vor­sit­zende der Gruppe, berichtet, dass sie nun gemeinsam genug Honig pro­du­zieren, um ihn in Geschäften in der Stadt zu verkaufen.

Ein wei­terer großer Erfolg: Die Gemein­de­mit­glieder haben durch die Bie­nen­zucht erkannt, dass sie aus dem Wald Ein­kommen erwirt­schaften können, ohne die Bäume zu zer­stören. So ist die natür­liche Vege­tation im Dorf geschützt und die Bäume werden nicht mehr zur Gewinnung von Holz­kohle verbrannt.

Ein länglicher Holzkasten hängt an Seilen zwischen zwei Bäumen
Die Bie­nen­stöcke werden im Wald aufgehängt.

Dörf­liche Spar- und Dar­le­hens­ver­ei­ni­gungen (VSLA ̶ Village Banks and Loans Association)

Alle ehe­ma­ligen YAWOSE-Teil­neh­menden haben im Rahmen des Pro­jekts das Prinzip der VSLA-Gruppen ken­nen­ge­lernt und sind noch immer in ihren Gruppen aktiv. Eine VSLA-Gruppe besteht aus 10 bis 15 Mit­gliedern, die ein gemein­sames Kapital ansparen. Die Grup­pen­mit­glieder können dann kleine Kredite auf­nehmen, um Inves­ti­tionen für ihr Geschäft zu tätigen. Alle Zah­lungs­ein­gänge und ‑aus­gänge werden sorg­fältig dokumentiert.

Durch diese Mög­lichkeit konnten sich die Geschäfte der Teil­neh­menden gut ent­wi­ckeln. Die Pro­duk­ti­ons­mengen von Imkerei und Hüh­ner­zucht sind gestiegen und es gibt auch neue Geschäfts­ak­ti­vi­täten in den Bereichen Gemüse, Reis, Kleidung, Schwei­ne­zucht und Salz.

Die Gruppen haben mit der Zeit ihr finan­zi­elles Wissen ver­bessert und gelernt, wie sie Kon­flikte innerhalb der Gruppe ver­meiden. Inzwi­schen legen sie deutlich höhere Geld­be­träge an.

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