Ernäh­rungs­si­cherheit in Malawi durch Ukraine-Krieg gefährdet

Finan­zielle Unter­stützung für Saatgut und Dünger notwendig

Nicht nur Europa spürt die Folgen des rus­si­schen Angriffs auf die Ukraine. Während sich die Kriegs­folgen bei uns vor allem in Form eines immensen Anstiegs der Gas- und Ölpreise sowie bei Lebens­mitteln bemerkbar machen, gefährden die Kriegs­folgen die Ernäh­rungs­si­cherheit von Mil­lionen von Men­schen im glo­balen Süden. So auch in Malawi.

Bereits vor Kriegs­beginn hatte die mala­wische Wirt­schaft mit hoher Inflation, unter anderem auf­grund der COVID-19 Pan­demie zu kämpfen. Die aktuelle Situation ver­schärft die Lage immens. Wie viele andere Staaten ist Malawi für viele Grund­nah­rungs­mittel import­ab­hängig. Weizen wird ins­be­sondere aus Russland, Argen­tinien und der Ukraine impor­tiert. Der Preis für Son­nen­blu­menöl hat sich seit zwi­schen Mai 2021 und Mai 2022 ver­doppelt. Ein Liter Öl kostet mitt­ler­weile umge­rechnet ca. 3 €. Die Nah­rungs­mit­tel­in­flation bewegt sich bei ca. 33 %. Quasi über Nacht wurde der Kwacha, die lokale Währung Malawis, im Mai 2022 um 25 % im Ver­gleich zum Euro ent­wertet. Auch die Ben­zin­preise sind in den ver­gan­genen Monaten extrem ange­stiegen. Als Bin­nenland ohne direkten Hafen­zugang ist Malawi auf LKW-Trans­porte ange­wiesen, wodurch die Lebens­mit­tel­preise durch den ver­teu­erten Transport noch weiter steigen. Ein Liter Benzin kostet mitt­ler­weile ca. 1,74 € (Anstieg von 54 %).

Mais ist in Malawi das Grund­nah­rungs­mittel. Zu Mehl gemahlen wird er zu einem festen Brei wei­ter­ver­ar­beitet, der die Sät­ti­gungs­beilage bei fast jeder Mahlzeit, egal ob auf dem Land oder in der Stadt, bildet. Nach Angaben des Welt­ernäh­rungs­pro­gramms der Ver­einten Nationen stieg der Mais­preis in Malawi bereits zwi­schen Mai 2021 und Mai 2022 um über 50 % an. Tendenz weiter steigend. Mais wird in Malawi selbst angebaut. Zwi­schen ca. November und Mai, je nach Region, baut fast jede mala­wische Familie haupt­sächlich für den Eigen­bedarf, Mais an. Auf­grund der Boden­be­schaf­fenheit gibt es eine große Abhän­gigkeit von Dün­ge­mitteln, welche wie­derum impor­tiert werden müssen. Die Preise für Dünger sind im ver­gan­genen Jahr um unglaub­liche 196 % ange­stiegen. Für einen 50 kg Sack Dünger sind inzwi­schen etwa 75 Euro zu zahlen. Und bei all diesen Zahlen, Daten und Fakten zu Preis­an­stiegen, die wir in Europa auch tag­täglich erleben, ist eine andere sta­tis­tische Größe wichtig: nach Angaben der Weltbank müssen über 70 % der etwa 20 Mil­lionen Malawier*innen mit weniger als 1,90 $ am Tag auskommen. 

Diese Situation hat dazu geführt, dass unsere Pro­jekt­partner im Aus­bil­dungs­zentrum Ekwendeni aber auch die von uns unter­stützten Kol­pings­fa­milien in Ekwendeni und Mzambazi, die seit vielen Jahren unab­hängig Gemein­de­pro­jekte initi­ieren, an den Treff­punkt Malawi zur Finan­zierung von Saatgut und Dünger her­an­ge­treten sind. Beides ist not­wendig, um den Acker­boden für die Selbst­ver­sorgung nutzen und somit einer Nah­rungs­mit­tel­krise im kom­menden Jahr vor­beugen zu können. Ein Großteil der mala­wi­schen Bevöl­kerung ist von der jähr­lichen Mais­ernte abhängig. Erfolgt diese nicht, oder fällt sie schlecht aus, gibt es im kom­menden Jahr schlichtweg keine Grundnahrungsmittel.

Die aktuelle Situation und ihre Aus­wir­kungen erreichen den Treff­punkt Malawi über die geplante Pro­jekt­arbeit hinaus. Diese drin­genden Anfragen können daher nicht aus dem lau­fenden Budget des Treff­punktes finan­ziert werden. Der Treff­punkt benötigt daher zusätz­liche finan­zielle Mittel, damit die Pro­jekt­partner trotz der enormen Kosten Saatgut und Dünger kaufen und damit ihre Gemein­de­mit­glieder unter­stützen können. 

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