AIDS-Waisen
Von den 14 Millionen Einwohnern waren im Jahr 2007 laut Unicef ca 11,2 Prozent mit dem Virus HIV infiziert. Hungersnöte, hohe Mütter- und Kindersterblichkeit tun ein Übriges, so dass die durchschnittliche Lebenserwartung in Malawi bei nur 53 Jahren liegt.
In Karonga, ganz im Norden des Landes, hat sich 1997 eine Initiative mit dem Namen Lusubilo Orphan Care Project gebildet. Lusubilo bedeutet "Hoffnung" somit zu Deutsch: Hoffnung-Waisenhilfsprojekt. Bei einer Gesamteinwohnerzahl von nur rund 20.000 wohnen 5.000 AIDS-Waisen in Karonga. Das Projekt kümmert sich dabei um die Bedürftigsten, die von keinen Familienstrukturen mehr aufgefangen werden können.
Katharina Feldmann mit einigen Kindern des Lusibilo Orphan Care Projektes
Nachdem zunächst mit einigen Gemeinschaftsarbeiten, wie z. B. der Arbeit in Gemeinschaftsgärten, in denen Gemüse für die Waisen angebaut wird oder dem Verkauf von selbst gefertigten Ziegelsteinen begonnen wurde, umfasst das Projekt heute erheblich mehr Aktivitäten.
Diese stellen wir hier kurz vor:
Waisen-Gemeinschaftsgärten und Ernährungszentren
Diese von den Waisen und vielen ehrenamtlichen Helfern bewirtschafteten Felder und Gärten dienen der Grundversorgung der Waisen. Durch den Verkauf der angebauten Produkte können zum einen notwendige Gelder erwirtschaftet und zum anderen die Ernährung der Kinder sichergestellt werden.
Gemeinschaftlicher Maisanbau in Karonga
Für die Waisenkinder gibt es in Karonga und der weiteren Umgebung inzwischen spezielle "Ernährungszentren", die eine Grundversorgung der Kinder mit Lebensmitteln sicherstellen sollen. Trotz aller Anstrengungen ist es dennoch nur möglich, zwei bis drei Mahlzeiten pro Woche zur Verfügung zu stellen. Lediglich für sehr ernste Fälle von unterernährten Kinder stehen Mittel zur Verfügung, diese mit weiteren Mahlzeiten aufzupäppeln. Doch sobald sich diese Kinder wieder erholt haben, werden sie zurück in ihre Dörfer geschickt.
Ausbildungsstätten
Durch die vorhandenen Schulgebühren besteht auch für die AIDS-Waisen in Malawi kaum eine Chance auf Ausbildung. Somit besteht für viele wenig Hoffnung auch in der Zukunft der Armutsspirale zu entkommen.
Um hier den Kindern eine Chance auf Ausbildung zu geben, engagiert sich das Lusubilo Orphan Care Project auch in der Aus- und Weiterbildung der Kinder. Hierdurch besteht die Hoffnung, dass sich die heranwachsenden Kinder und ihre Geschwister, z. B. durch eine Ausbildung zum Tischler oder zur Schneiderin, weitestgehend selbst versorgen können.
Junge Malawier vor einer Ausbildungsstätte
Spenden von Kleidern und Haushaltswaren
Den Kindern werden sowohl vor Ort erworbene Second-Hand-Kleidungsstücke als auch einfache Haushaltsgegenstände wie z. B. Seife, Salz, Medikamente usw. zur Verfügung gestellt.
Medizinische und psychologische Hilfe
Wer in dem Elend, wie es in Malawi vorherrscht, zusätzlich seine Eltern und auch viele Freunde verloren hat, verwahrlost schnell und bedarf der medizinischen und psychosozialen Hilfe. Auch diese wird von den ehrenamtlichen Helfern - soweit möglich - zur Verfügung gestellt.